Chronik

 

 Der Schützenverein Schwabachtal wurde am 12.1.1955 im Gasthaus Seitz in Steinbach, Gemeinde Kleinsendelbach, gegründet. Unter dem Vorsitz von Philip Seitz schlossen sich 20 weitere Mitglieder dem Verein an. Höhepunkt in der jungen Vereinsgeschichte war bereits im Herbst des gleichen Jahres die Bildenthüllung mit den Gründungsmitgliedern.

 

Während dieser Anfangszeit wurden Kameradschaft und Zusammenhalt gepflegt und mancher sportliche Erfolg erzielt. Leider kam es bereits 2 Jahre später zu Unstimmigkeiten, so dass der Verein 1957 stillgelegt wurde.

 

Nach über einem Jahrzehnt gab es 1970 erste Bestrebungen einiger Mitglieder, den Verein wieder zum Leben zu erwecken. Diese scheiterten jedoch daran, dass man ein neues Vereinslokal suchen musste, da der ehemalige Vereinswirt Seitz kein Interesse mehr hatte. Erst als sich in Schellenberg, in der Gastwirtschaft Müller ein Lokal fand, das den Verein bereitwillig aufnahm, erfolgte 1971 die Wiedergründung des Vereins. Der Einladung zur ersten Mitgliederversammlung folgten 15 Schützen. Auf 6 Ständen konnte am 13.02.1971 im Saal der Gastwirtschaft unser erstes Übungsschießen abgehalten werden. Karl Thuy war 1971 unser 1. Luftgewehrkönig in der Vereinsgeschichte. Für dessen Repräsentation wurde eine Königskette angeschafft.

 

Bei der Jahreshauptversammlung am 13. Januar 1974 gab es heftige Diskussionen, ob nun wieder Frauen als aktive und passive Mitglieder aufgenommen werden sollen. Man hatte mit ihnen bei der Gründung des Vereins schlechte Erfahrungen gemacht. Der Zeitgeist siegte und den weiblichen Schützen standen fortan alle Türen offen. Erfreulicherweise kamen damals auch viele Jugendliche in den Verein. Das war vorwiegend der Grund für die Anschaffung von 4 neuen Vereinsgewehren. Unsere 1. Mannschaft stieg im Laufe der Zeit von der C-Klasse bis in die A-Klasse auf. Durch die notarielle Vereinssatzung schuf man am 13. März 1975 den Zusatz „eingetragener Verein“. Leider wurde im Jahr 1979 das Vereinslokal in Schellenberg aufgegeben, so dass wir wieder ohne Vereinsbleibe dastanden.

 

Die erneute Suche nach einem Vereinslokal begann. 1980 wurde der Verein in Kleinsendelbach vom Schnipperla, Gasthaus „Zur Rose“, aufgenommen und unterstützt. Durch den Einsatz und Idealismus weniger Mitglieder wurde der Ausbau des ehemaligen Getreidebodens zu einer modernen Schießanlage mit Aufenthaltsraum verwirklicht. Unser erstes Schießen auf nun 6 elektrischen Ständen fand am 1. Oktober 1980 statt.

 

Mit großem Stolz feierten wir 1981 unser 25-jähriges Jubiläum mit Einweihung des neuen Schießstandes. Vorausgegangen war im Mai 1981 ein Pokalschießen und am 13.06.1981 hielten wir im Saale Holzmann einen Festkommers. Den Festsonntag begingen wir mit einem Kirchenzug, Gottesdienst und anschließender Einweihung unserer neuen Schießsportanlage. Viele Orts- und befreundete Schützenvereine waren dabei unsere Gäste. Mit einem musikalisch umrahmten Frühschoppen endete unser Fest.

 

Mittlerweile waren wir auf 80 Mitglieder angewachsen. 1983 schaffte der Verein wieder 2 neue Vereinsgewehre an. In diesem Jahr hielten wir zum ersten Mal ein Trimmschießen für die Allgemeinheit ab, um durch diese Werbung neue Mitglieder zu gewinnen. Die Veranstaltung wurde durch den Deutschen Sportbund und eine Zeitschrift unterstützt und gesponsert. Der Versuch wurde jährlich wiederholt, allerdings mit spärlichem Erfolg. Leider ließ damals auch das Interesse der Jugendlichen nach, so dass wir keine Jugendmannschaft mehr stellen konnten. Mitte der 80-iger Jahre hatten wir wieder einen Aufschwung, in gesellschaftlicher als auch sportlicher Hinsicht. Es schlossen sich auch immer mehr Damen dem Verein an. Ein gutes Beispiel für deren Präsenz gab es bei der Königsproklamierung 1984, wo zum 1. Male in der Vereinsgeschichte eine Dame unser Würdenträger wurde. Jutta Reusch war die 1. Schützenkönigin des Vereins.

 

Bei der Hochzeit von Sonja und Berthold Burkhardt im Mai 1987 hatte unsere mittlerweile formierte und gewachsene Böllergruppe ihren ersten Auftritt.

 

Ein sportlicher Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war 1989, als Michaele Cleveland, als erstem Mitglied unseres Vereins, die Teilnahme an der Bayerischen Meisterschaft gelang. Mit dem erreichten 14. Platz qualifizierte sie sich damit auch für die Deutsche Meisterschaft. Hier errang sie einen guten 20. Platz. Von ihr mussten wir uns leider im Sommer des gleichen Jahres schmerzlich verabschieden. Michaele kehrte mit ihrem Mann in die USA zurück. Mit ihr verloren wir den besten Schützen unserer Vereinsgeschichte.

 

Aus Spendengeldern kaufte der Verein eine DISAG- Auswertemaschine. Eine Sportpistolengruppe wurde im April 1990 gegründet. Seitdem wird jährlich ein Vogelkönig ermittelt. Da unser Schießstand für diese Waffenart nicht geeignet war, schossen diese als Gäste bei den „Hubertus Schützen Neunkirchen“ im Hotel Selau. Ihre 1. Vereinsmeisterschaft trugen sie 1992 aus. Bei den Luftgewehrschützen gab es die Tendenz, dass die Damen den männlichen Schützen bei der Ermittlung des Schützenkönigs kaum noch Chancen ließen. Deshalb und auch um noch mehr Anreiz für gute sportliche Leistungen zu geben, erfolgte seit 1992 die getrennte Wertung von Luftgewehrkönig der Herren und der Damen. Zur bereits vorhandenen Vereinskönigskette spendierte die Schatzmeisterin Veronika Herrmannsdörfer eine Damenkette und Gerhard Gorny eine Vogelkönigskette. Diese Ketten trägt jeder König bei offiziellen Anlässen und repräsentiert damit unseren Verein.

 

Für unsere Sportpistolenschützen wurde eine neue Sportpistole angeschafft und die alte ERMA verkauft. Im Laufe des Jahres mussten sie den Übungsstand von Neunkirchen nach Forth verlegen, da das Hotel Selau in Neunkirchen schloss.

 

Auch hatten wir in den 80-iger und 90-iger Jahren einige Male Kreiskönige und Kreisvizekönige in unseren Reihen. Nach langer Zeit konnten wir wieder 3 Mannschaften zu den Fernwettkämpfen anmelden. Dabei schaffte die 1. Mannschaft wieder den Aufstieg in die A-Klasse. Der Verein konnte auch jetzt, wo er wieder sesshaft war, viele gesellschaftliche und sportliche Höhepunkte veranstalten und besuchen. Es waren bis zu 30 Termine im Jahr, die von den Schützen und der Vorstandschaft organisiert und besucht wurden.

 

So konnten wir während einer Zeit vieler Höhepunkte in der Vereinsgeschichte 1995 unser 40-jähriges Jubiläum begehen. Mit einem Jubiläumsschießen sowie einem zünftigen Festabend im Saal des Gasthauses Holzmann feierten wir mit vielen Gästen aus nah und fern.

 

Unsere Sportpistolengruppe wechselte 1996 den Trainingsstand nach Hirschaid. Zum 1. April 1997 erhielten wir die Bekanntgabe einer überhöhten Mietforderung von Jungwirt W. Holzmann. Nachdem viele Gespräche mit dem 1. Bürgermeister Herrn Schramm als Schlichter geführt wurden, fanden wir eine Lösung, die allerdings die Unterzeichnung eines Mietvertrages von beiden Seiten voraussetzte. Diese kam allerdings durch wiederholte Änderungen, neue Forderungen oder unentschuldigtes Fernbleiben unseres jungen Wirtes bei anberaumten Sitzungen nie zustande, so dass wir unsere Zahlungen wieder einstellten. Bei der Jahreshauptversammlung 1997 wurde die Änderung der Wahlperiode unserer Vorstandschaft von bisher zwei auf drei Jahren beschlossen und notariell beurkundet.

 

Im Herbst 1997 führten wir unser Vereinspokalschießen in Kleinsendelbach durch. Dieses wurde zweijährig organisiert und 1999 als Vereinspokal- und Bürgerkönigsschießen abgehalten. Bei sehr guter Beteiligung wurde Erwin Schmitt der erste und einzige Bürgerkönig Kleinsendelbachs. Unter dem neu ernannten Böllerkommandanten Walter Wolfrum trat unsere Böllergruppe zum ersten Mal bei der Königsproklamation 1999 zum Ehrensalut für die neuen Könige an.

 

Nachdem uns zum 31.12.1999 die Kündigung des Miet- und Pachtrechts mitgeteilt wurde, hielten wir am 4.12.1999 eine außerordentliche Mitgliederversammlung im Gasthaus Holzmann in Kleinsendelbach ab. Da unser Jungwirt nicht anwesend war, seine Aussagen vorher aber dahingehend waren, dass der Raum für Umbaumaßnahmen gebraucht werde und sich die Überlassung an den Schützenverein nicht mehr rechne, beschlossen wir, uns nach neuen Räumen umzuschauen.

 

Eine Phase vieler Überlegungen und Planungen begann. Als in Kleinsendelbach sämtliche Möglichkeiten ausgelotet und überprüft waren, außerdem unser Verein zu klein für einen Eigenbau war, suchten wir auch andernorts. Eine Möglichkeit bot sich an, durch bereits geknüpfte Kontakte unseres Mitglieds Alfred Elsinger, beim Mendelwirt in Hetzles. Bei einem ersten Treffen der Vorstandschaft mit unserem neuen Vereinswirt am 30.12.1999 war er bereit, den Schießstandbau auf seinem Anwesen zu unterstützen. In Kleinsendelbach kam es zu Kontroversen, so dass wir unseren Schießstand in einer Nacht- und Nebelaktion vorzeitig räumten. Die laufenden Wettkämpfe wurden bei den Gegnern ausgetragen. Unser Königsschießen durften wir bei Hubertus Großenbuch durchführen.

 

Seit Jahresbeginn 2000 liefen die Planungen des neuen Schützenstandes mit Unterstützung von Alfred Elsinger. Der Verein knüpfte in Hetzles erste Kontakte durch aktive Beteiligung am Ortsgeschehen mit dem Besuch sämtlicher Veranstaltungen. In der Jahreshauptversammlung am 25. März wurde, als mittlerweile 5. Variante, das Modell unserer neuen Schießanlage vorgestellt.

 

Bereits am 25. Juli 2000 feierten wir das Richtfest unserer Schießanlage, die nur durch das selbstlose Zugreifen und der Leistung von über 2000 Arbeitsstunden unserer wenigen Mitglieder sowie dem finanziellen Rahmen unseres Mendelwirtes, in so kurzer Zeit zu Stande kam.

 

Am 17. Januar 2001 war es dann soweit, unser neuer Schießstand mit 8 Ständen wurde eröffnet. Endlich konnten unsere Schützen wieder Heimwettkämpfe bestreiten und trainieren. Neben Luftgewehr besteht nun die Möglichkeit Luftpistole und Armbrust zu schießen.

 

Im Mai und Juni 2001 führten wir anlässlich der Schießstandeinweihung ein Vereinspokal- und Bürgerkönigsschießen durch. Bei der Schießstandeinweihung am 8. Juli 2001 wurden diese übergeben und der 1. Hetzleser Bürgerkönig Joachim Glaser proklamiert.

 

In der Hoffnung neue Mitglieder zu werben, wurde das Vereinspokal- und Bürgerkönigsschießen im Mai 2003 zum zweiten Mal durchgeführt. Johanna Bitter wurde der 2. Hetzleser Bürgerkönig bzw. dieses Mal eine Bürgerkönigin. Für die Austragung und Auswertung unseres Preisschießens haben wir 2004 eine DISAG RM3 Universal mit Software angeschafft. Bereits am 15. Januar 2005, also im Jubiläumsjahr, hielten wir im Saal des Gasthauses Mendelwirt, in dessen Anwesen auch das Jubiläumsfest stattfindet, unseren Festkommers. Ein gelungener Abend durch die zahlreiche Anwesenheit der Hetzleser Orts- sowie der Abordnungen vieler Schützenvereine.

 

Hier in Hetzles hoffen wir nun heimisch zu bleiben, um neue Mitglieder und vor allem Jugendliche für den weiteren Aufbau zu finden. Mittlerweile haben wir einige Jungschützen, die hervorragende Ergebnisse erreichen. Beide Mannschaften sind im Jubiläumsjahr auf guten vorderen Plätzen.

 

Einige feste Rituale bestimmen den Jahresplan der Schwabachtaler Schützen. Am Anfang des Jahres ermitteln wir unsere Könige und Vereinsmeister. Danach werden diese geheim ausgewertet, so dass in jedem Jahr bei der Königsproklamation die Spannung steigt, wer die neuen „Würdenträger“ sind. Die Teilnahme am Kreiskönigsschießen sowie am Kreiskönigsball sind feste Termine für unsere Mitglieder. Aktiv beteiligt sich der Verein an Jubiläums-, Pokalschießen und Schützenfesten. Mit einigen Vereinen werden Freundschaftsschießen organisiert. Soweit es mit den Schützenfestterminen vereinbar ist, versuchen wir möglichst oft am Hetzleser Ortsgeschehen teilzunehmen. Weitere gesellschaftliche Höhepunkte sind im Sommer ein Grillfest sowie im Herbst ein Vereinsausflug oder eine Vereinswanderung. Den Abschluss jeden Jahres macht unsere Adventsfeier, bei deren Gestaltung wir uns jedes Jahr viel Mühe geben, so dass sie immer wieder  einen anderen und besonderen Rahmen hat.